„Übung macht den Meister“, heißt es oft im Klassenzimmer. Dass das auch für die Demokratie gilt, haben verschiedene Klassen der Beruflichen Oberschule Passau im Rahmen ihrer Teilnahme an der „Juniorwahl“ 2025 erfahren, die der regulären Bundestagswahl vorgeschaltet ist. Das deutschlandweite Schulprojekt des überparteilichen Vereins „Kumulus“ organisiert Wahlen für Schüler nunmehr seit über 25 Jahren und veröffentlicht am Abend der tatsächlichen Wahl ein Stimmungsbild aus der jüngeren, überwiegend noch nicht wahlberechtigten Generation. Zentrales Ziel dabei: „Wir möchten mit der Juniorwahl das Interesse Jugendlicher für Politik wecken und Freude an politischer Beteiligung vermitteln“, heißt es von den Organisatoren.
Erreicht wird dies durch eine lebensnahe Wahlsituation mit Wahlurne und Wahlkabine, aber auch mit authentischen Wahlzetteln, welche die Organisatoren den teilnehmenden Schulen zur Verfügung stellen. So hatten die Schülerinnen und Schüler der FOSBOS bei ihrer Stimmabgabe für die Junior-Bundestagswahl neben einer Zweitstimme für eine Partei auch eine Erststimme für einen Direktkandidaten des Wahlkreises Passau zu vergeben. Wahlvorstände und Wahlhelfer wurden aus den Reihen der Schüler benannt. Diese prüften eifrig die Wahlberechtigungen der Mitschüler, sorgten für eine ordnungsgemäße Stimmabgabe ihrer Klassenkameraden und zählten im Anschluss die abgegebenen Stimmen aus. Die Wahlergebnisse hielten sie schließlich auf einer Auszählungsliste fest.
Damit das Treffen einer Wahl für die Schüler nicht zur Qual wurde, waren der Juniorwahl mehrere hinführende Unterrichtsstunden vorangegangen. Neben dem Wahlrecht zur Bundestagswahl beleuchteten die Lehrkräfte mit ihren Klassen im Fach „Politik und Gesellschaft“ unter anderem auch die deutsche Parteienlandschaft. Den „Wahl-O-Mat“, den „Real-O-Mat“ oder den KI-Bot „wahl.chat“ nutzten die Schüler im Rahmen des Unterrichts ebenfalls als Orientierungsgehilfen für ihre Wahlentscheidungen.
So brachten die Jugendlichen sich schließlich zum Abschluss des Juniorwahl-Projekts selbstbewusst durch ihre Stimmabgabe in den demokratischen Prozess ein. Positiv nahmen die wählenden Klassen es auf, dass bei der „Juniorwahl“ alle Mitschüler, mit und ohne deutsche Staatsbürgerschaft, zur Wahl antreten durften, was ganz dem Ansinnen der Organisatoren entspricht: „Die Juniorwahl möchte einen wichtigen Beitrag für die Einbindung junger Menschen in politische Prozesse leisten und damit langfristig eine Stärkung der Demokratie bewirken.“
Stefanie Reitberger, StRin